Über Myriam

Über Myriam

Geboren im schönen Trier und aufgewachsen am Rande der alten keltischen Gegend des Hunsrücks verbrachten wir, mein Bruder meine Freundinnen und ich, als Kinder unsere Nachmittage in den Wäldern. Dort entdeckten wir verwunschene Lichtungen, überwucherte alte Weinberge, einen rostroten eisenhaltigen Bach, Tierskelette, Federn und Krötenlaich.

Über Myriam Hunsrück

Mein Vater erklärte uns alles über die Tiere des Waldes, besonders über die Vögel. Und meine Mutter, ständig ein Lied auf den Lippen, setzte sich mit uns zusammen, um Kinderlieder und Volkslieder zu singen.

Gesungen habe ich tatsächlich seit ich Sprechen kann und schon damals habe ich es geliebt, Lieder in anderen Sprachen zu Singen. Sobald ich lesen konnte, war dann auch kein Booklet vor mir sicher und ich konnte sehr schnell eine Musikkassette von Anfang bis Ende auswendig mitträllern. Später im Gymnasium hat unser Musiklehrer unsere ganze Klasse dazu verdonnert, im Schulchor mitzusingen und so kam ich zum ersten Mal in Berührung mit Einsingübungen, Stimmbildung und Mehrstimmigkeit.

Das konnte ich dann während meiner langjährigen Mitgliedschaft im Vokalensemble „Radost“ vertiefen und mich im stets Gänsehaut verursachenden Klang osteuropäischer Mehrstimmigkeit baden.

In den zahlreichen Ethno- und Folkmusikbands, in denen ich bisher mitgemacht habe, konnte ich meine Liebe zu den Folkliedertraditionen Europas voll ausleben. Dazu zählen die Bands „Eilean – Celtic Music“, „Cool Masala“, „Morann“ und zuletzt „Brigandu“.

Ganz besonders geprägt hat mich von Anfang an die keltische Musik. Das Singen Irisch- und Schottisch-Gälischer Lieder mit der Band „Eilean – Celtic Music“ hat mich immer tief berührt und sehr emotionale Saiten meiner Seele zum Schwingen gebracht. Es hat sich wie ein Nachhausekommen angefühlt, diese schönen keltischen Weisen begleitet von den Harfenklängen des Harfenisten Christopher Daams, singen zu können.

Über Myriam Eilean Celtic Music
Eilean – Celtic Music

In meiner Zeit mit der Band „Cool Masala“ habe ich mich auch mit nordindischem Dhrupad Gesang befasst und hatte sporadisch Unterricht bei der wunderbaren Amelia Cuni. Diese Unterrichtsstunden haben mich musikalisch enorm gebildet und geformt. Geführt von einer geduldigen und liebevollen Lehrerin, durfte ich eine Musik kennenlernen, die auf der Naturtonskala basiert und von spannungsvollen und reichen Intervallen sowie rhythmischen Zyklen lebt. Über Skalen, Rhythmen und über das Improvisieren habe ich dabei viel gelernt und fühle mich dieser Gesangsform immer verbunden. Ich bin allerdings nie so weit gekommen, dass ich einen Raga in angemessener Weise öffentlich vortragen konnte.

Im Jahre 2012 katapultierte der brennende Pfeil der Göttin „Brigandu“ meine Freundin Miri und mich, die wir uns zur gleichnamigen Band zusammengeschlossen hatten, bei einem Mittelalterfest in Süddeutschland direkt und ungeplant auf die große Bühne als Vorband von Ritchie Blackmores Band „Blackmore’s Night“. Es begann eine magische und wunderschöne Zeit mit vielen schönen Liedern, gemeinsamen Konzerten und der Veröffentlichung unserer CD „DragonFly“. In ihrem Soloprojekt „Miri Mehrstimmig“ begeistert Miri weiterhin ihre Fans mit den Klängen ihrer Dudelsäcke, Flöten, Gitarre, Harfe und ihrer schönen Stimme.

Über Myriam Brigandu
Brigandu als Opener für „Blackmore’s Night“

Und mich hat das Leben ebenso in ein Soloprojekt geführt, dessen Ergebnisse hier auf dieser Webseite alle zusammenkommen. Aber erst mal wurde ich aus allem rausgerissen, was mir lieb war und was mir so viel bedeutet hat, nämlich zusammen mit meinen Musikerfreunden unsere Musik auf der Bühne einem aufmerksamen Publikum zu präsentieren.

Seit meiner Kindheit lebe ich mit den körperlichen Folgen einer Muskeldystrophie namens FSHD. Ein bisher stetiger Abbau meiner Muskulatur hat mich über viele Stationen zu diesem Punkt geführt, an dem ich meine Auftrittstätigkeit aufgeben musste und meine Instrumente nur noch für kurze Sequenzen am Stück spielen kann.

Ich erlebte eine sehr lange „Dunkle Nacht der Seele“, in der alles leer war in mir. Ich dachte, es sei vorbei mit der Musik. Zu der Zeit hatte ich auch Probleme mit meinen Stimmbändern, die mir nicht mehr gehorchen wollten. Meine Stimme kiekste ganz oft einfach weg. Meine liebe Freundin Mouna hat mir in dieser Zeit sehr geholfen durch ihren Erfahrungsschatz als praktizierende Buddhistin, Sängerin und Gesangspädagogin.

Durch kontinuierliches Reflektieren und Meditieren habe ich verstanden, dass ich mich die ganzen Jahre meines Lebens identifiziert habe als Sängerin, davor als Studentin und davor als Schülerin. Immer habe ich mich über meine Leistungen identifiziert und die damit einhergehende Anerkennung. Und nun konnte ich fast nichts mehr machen, alles tat weh und meine Stimme gehorchte mir auch nicht mehr. Spirituell gesehen war das die wertvollste Erfahrung meines Lebens. Gleichzeitig war es eine der schmerzhaftesten. Es ging darum loszulassen, was nicht mehr zurück zu bringen war. Ich konnte tiefgreifend in Kontakt gehen mit meiner wahren Essenz. Wer bin ich, wenn ich nichts mehr machen kann? Was begründet mein Sein? Welche Kraft wohnt in mir?

Über Myriam Sterne

Aus der Leere heraus begann ich mich langsam umzuorientieren und Blogartikel über Musik und Mystik zu schreiben. Über den Blog nahm eine verwandte Seele Kontakt zu mir auf. Die liebe Daniela John besuchte mich und animierte mich dazu, mit ihr zusammen Mantras zu Singen. Ich freute mich über ihren Besuch und ließ mich darauf ein. Mit ihrer sanften Art hat Daniela mich ganz langsam wieder an die Musik und ans Musik machen herangeführt. Und auch meine anderen Musikerfreunde wie Barbara, Mouna, Miri, Regine und Manfred blieben mit mir in Kontakt und besuchten mich. Mein Mann hat ebenso nicht locker gelassen und mich immer wieder in musikalische Aktivitäten hinein gezogen.

Und so kam ich ganz langsam wieder zum Singen, bis sich in mir der Kanal, um neue Lieder zu empfangen wieder öffnete und ich mich dem Aufnehmen von Musik widmete. Zuerst waren es Volkslieder, die ich schon immer mal interpretieren wollte. Später begann ich dann wieder regelmäßig, eigene Lieder zu schreiben. Das waren die Jahreskreislieder, die seit Herbst 2021 auf meinem Youtube Kanal zu hören sind und welche zu Samhain 2023 alle zusammen auf meinem Album „Wheel of the Year“ erschienen sind.

Ich genieße es, in meinem eigenen Tempo in meinem kleinen Homestudio alle kreativen Vorstellungen umsetzen zu können und alle Lieder, die sich akut melden oder noch in einer Schublade verharren, in eine Form zu gießen und Stück für Stück aufzunehmen und zu arrangieren. Dabei bediene ich mich gerne der Klänge aller meiner Instrumente, auf denen ich teils Autodidaktin bin (keltische Harfe, Bodhrán, Tin und Low Whistle, Lyra und Rahmentrommel) und teils auf mehrere Jahre Unterricht zurückgreifen kann so wie auf dem Klavier. Ich begleite vorwiegend meinen Gesang mit meinen Instrumenten und vereinzelt auch mit MIDI Sounds als Klangteppich und nutze dabei Sampling und Overdubbing. Also das Vervielfältigen bestimmter Phrasen und das Übereinanderlegen vieler verschiedener Spuren. So kann ich die mangelnde Armkraft ausgleichen und trotzdem weiter Musik machen.

Und wenn einer meiner Musikerfreunde wie zum Beispiel der Bassvirtuose Ahmad Hani, der vielseitig begabte Percussionist Yatziv Caspi oder die wunderbaren Geigerinnen Maria-Barbara Steinacker und Roma Dihn als GastmusikerInnen fungieren, freut mich das immer besonders.

So kann ich sagen, dass mich die Herkunft aus einer alten keltischen Gegend, die tiefe Verbindung zur Natur, die Liebe zur Musik, die Unterstützung lieber Freunde und das Vertrauen ins Leben hierher geführt haben und ich mich freue, meine Musik teilen zu können.

Mystic Folk
Foto von Taner Bölük

Hier sind ein paar weiterführende Links zu einigen Themen und Menschen, die ich erwähnt habe.

Allen voran das Instagram Profil meines lieben Mannes, der ein wunderbarer Fotograf ist: https://www.instagram.com/boluktaner/

Über die Kelten im Hunsrück: https://www.nationalparkregion-hunsrueck-hochwald.de/kelten-und-roemer.html

Ein paar Infos zu dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin: https://www.ruwer.de/leben-wohnen/ortsgemeinden/gusterath/

Die Webseite meiner Freundin Miri: http://mirimehrstimmig.blogspot.com

Die Webseite meiner Freundin Mouna: https://stimm-klang-raum.de/

Die Webseite meiner Freundin Daniela John: https://www.danielajohn.com

Die Webseite des Gitarristen Manfred Gruber: https://oceanberlin.de/Manfred.Gruber/

Die Webseite des Bassvirtuosen Ahmad Hani: https://www.ahmadhani.com/

Die Band Hälm der Geigerin Maria-Barbara Steinacker: https://liere.de/haelm/

Die Band Jessnes der Geigerin Roma Dihn: https://www.jessnes.de

Die Webseite von Yatziv Caspi: https://www.yatzivcaspi.com/

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